Aufstieg und Triumph
Der Aufstieg des Nationalsozialismus
Marsch von SA-Männern vor dem Hotel Elephant, im Auto stehend Adolf Hitler, hinter ihm Rudolf Heß, halblinks hinter dem Auto Fritz Sauckel
Bayerische Staatsbibliothek hoff-6999, Fotograf Heinrich Hoffmann
Bildmontage »Der Tag von Weimar – 3./4. Juli 1926«, Titelbild »Der Illustrierte Beobachter«, München, Juli 1926, Folge 1
Bayerische Staatsbibliothek port-010992, Fotograf Heinrich Hoffmann
Adolf Hitler auf dem Propagandamarsch durch die Straßen Weimars während des ersten Reichsparteitages der NSDAP nach ihrer Neugründung. In der ersten Reihe Adolf Hitler (mit Hut) und ganz rechts Rudolf Heß. Zweite Reihe v. l.: Franz Xaver Schwarz, Alfred Rosenberg, Gottfried Feder und Heinrich Himmler. In der zweiten Reihe hinter Himmler geht Wilhelm Frick, 4. Juli 1926
Süddeutsche Zeitung Photo 00005859, Bilderdienst Scherl
Der erste Parteitag der neugegründeten NSDAP im Juni 1926 fand in Weimar statt, da Adolf Hitler in Bayern noch Redeverbot hatte. Vorbeimarsch der SA-Verbände vor Adolf Hitler (im Auto stehend), die ein Transparent mit der Aufschrift »Tod dem Marxismus« tragen, vor Hitler der »Frankenführer« Julius Streicher
Süddeutsche Zeitung Photo 00067709, Bilderdienst Scherl
Der Wirtschaftsfachmann Gottfried Feder, der damalige Gauleiter von Thüringen Artur Dinter und Adolf Hitler (v. l. n. r.) nehmen den Vorbeimarsch von SA-Angehörigen ab, 4. Juli 1926
Bayerische Staatsbibliothek hoff-6747, Fotograf Heinrich Hoffmann
SA-Angehörige am Goethe- und Schiller- Denkmal während des ersten Reichsparteitags der NSDAP
Bayerische Staatsbibliothek hoff-6755, Fotograf Heinrich Hoffmann
Adolf Hitler verlässt den Theaterplatz
Bayerische Staatsbibliothek hoff-6756, Fotograf Heinrich Hoffmann
Julius Streicher (auf dem Podium) vereidigt Angehörige verschiedener nationaler Jugendgruppen zur »Hitlerjugend« während des ersten Reichsparteitags der NSDAP nach ihrer Neugründung, 4. Juli 1926
Süddeutsche Zeitung Photo 00007553, Sammlung Megele
»Deutscher Tag in Weimar«, Tagung der thüringischen Nationalsozialisten im Deutschen Nationaltheater, 12. Oktober 1930
»Der Illustrierte Beobachter«, München, Juli 1930, Folge 44, S. 770/771
Empfang von Adolf Hitler (vorn im Auto sitzend) vor dem Deutschen Nationaltheater
Bundesarchiv, Bild 102-10542, Fotograf Georg Pahl
Begrüßung von Adolf Hitler vor dem Hotel Elephant, Joseph Goebbels im hellen Mantel, links von ihm Wilhelm Frick und Hermann Esser, rechts hinter Goebbels, Paul Schultze-Naumburg, Fritz Saukel in SA-Uniform, Hans von Tschammer und Osten sowie Manfred von Killinger
Bundesarchiv, Bild 102-10543, Fotograf Georg Pahl
»Deutscher Tag in Weimar«, Aufmarsch der SA auf dem Markt in Weimar, 12. Oktober 1930
Bayerische Staatsbibliothek hoff-7001, Fotograf Heinrich Hoffmann
Marsch der »Hitlerjugend« vor dem Hotel Elephant. Im Auto stehend Adolf Hitler, hinter ihm Rudolf Heß
Bayerische Staatsbibliothek hoff-6994, Fotograf Heinrich Hoffmann
Adolf Hitler beim Vorbeimarsch von SA-Männern, daneben von links Fritz, Sauckel, Manfred von Killinger, Hermann Göring
Bayerische Staatsbibliothek hoff-6998, Fotograf Heinrich Hoffmann
Die Kriegsniederlage 1918 und die viele Deutsche demütigenden Bedingungen des Versailler Friedensvertrags wurden zur Erblast für die junge Republik. Bürgerkriegsähnliche innere Unruhen (1919–1922) und die schockhaft erlebte Inflation von 1923 verstärkten das Legitimationsdefizit der ersten deutschen Demokratie und stärkten deren Gegner. Im antirepublikanischen bürgerlichen Milieu Thüringens fanden radikale Nationalisten und Nationalsozialisten eine wachsende Zahl von Sympathisanten, Anhängern und offenen Befürwortern. Die Nationalsozialisten eroberten mit Hilfe eines seinem Selbstverständnis nach unpolitischen Bürgertums immer mehr kultur-, kommunal- und landespolitisches Terrain in zahlreichen Orten der Region.
Auch die traditionsreiche, weltberühmte Klassikerstadt Weimar – damals die Landeshauptstadt – mit ihren Museen, Dichterhäusern und Denkmälern wurde zur idealen Bühne für die Inszenierung und Proklamierung antisozialistischer, antidemokratischer und antisemitischer Positionen. Erstmals 1920 trafen sich die wichtigsten völkischen Verbände Deutschlands zu einem »Deutschen Tag« in Weimar. Vier Jahre später führte die »Nationalsozialistische Freiheitsbewegung Großdeutschlands«, eine Auffangorganisation der seinerzeit verbotenen NSDAP, einen »Reichsparteitag« mit anschließendem »Deutschen Kulturbekenntnis« auf allen Plätzen der Stadt durch. Im März 1925 kam der eben aus der Haft entlassene Hitler als Privatmann in die Klassikerstadt. Im Sommer 1926 kehrte er als unumstrittener »Führer« der wieder zugelassenen NSDAP zu deren Reichsparteitag an die Ilm zurück. Hitlers Weimarer Gefolgsleute, insbesondere der ihm treu ergebene Fritz Sauckel (Gauleiter ab 1927) und der Herausgeber des NS-Kampfblattes »Der Nationalsozialist« Hans Severus Ziegler scharten immer mehr Anhänger um sich.